JAMSSCS

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(CN-Tabelle)
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Die JAMSSCS CN-Tabelle enthält "Curve-Numbers" für verschiedene Landnutzungs-Boden-Kombinationen. Die Curve-Number beschreibt dabei den Anteil des Niederschlages der abflusswirksam wird. Sie kann als relativer Anteil interpretiert werden. Die tatsächliche Berechnung des Effektivniederschlages mithilfe der Curve-Number wird weiter unten beschrieben.
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Die JAMSSCS CN-Tabelle enthält "Curve-Numbers" für verschiedene Landnutzungs-Boden-Kombinationen und findet sich im Installationsverzeichnis als „cnNumbers.par“.. Die Curve-Number beschreibt dabei den Anteil des Niederschlages der abflusswirksam wird. Sie kann als relativer Anteil interpretiert werden. Die tatsächliche Berechnung des Effektivniederschlages mithilfe der Curve-Number wird weiter unten beschrieben.
  
 
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* '''C:''' Böden mit geringem Versickerungsvermögen. Böden mit feiner bis mäßig feiner Textur oder mit wasserstauender Schicht, z.B. flache Sandböden, sandiger Lehm.
 
* '''C:''' Böden mit geringem Versickerungsvermögen. Böden mit feiner bis mäßig feiner Textur oder mit wasserstauender Schicht, z.B. flache Sandböden, sandiger Lehm.
 
* '''D:''' Böden mit sehr geringem Versickerungsvermögen. Tonböden, sehr flache Böden über nahezu undurchlässigem Material, Böden mit dauernd sehr hohem Grundwasserspiegel.
 
* '''D:''' Böden mit sehr geringem Versickerungsvermögen. Tonböden, sehr flache Böden über nahezu undurchlässigem Material, Böden mit dauernd sehr hohem Grundwasserspiegel.
Die CN-Tabelle findet sich im Installationsverzeichnis als „cnNumbers.par“.
 

Version vom 5. Oktober 2007, 14:44 Uhr

Inhaltsverzeichnis

JAMSSCS

JAMSSCS ist ein Programm zur Berechnung von Bemessungsabflüssen für kleine homogene Einzugsgebiete. JAMSSCS implementiert hierfür das Einheitsganglinienverfahren (Unit-Hydrograph) des amerikanischen Soil Conservation Survey (SCS) zusammen mit dem Curve Number (CN) Verfahren zur Bestimmung des Effektivniederschlags. Das Programm dient der Abschätzung des Abflusses bei spezifischen Bemessungsniederschlag für kleine homogene Einzugsgebiete. Die Berechnungen folgen weitestgehend den DVWK Regeln 112/1982 und 113/1984 und sind an einigen Stellen angepasst und verändert worden.

JAMSSCS nutzt das Jena Adapatable Modelling System (JAMS) und ist komplett in JAVA geschrieben. Hierdurch ist es unabhängig vom Betriebssystem auf verschiedenen Rechnerkonfiguration nutzbar.

Bei der Dateneingabe ist zu beachten, dass der Dezimaltrenner der . (Punkt) ist und nicht das , (Komma)!

Installation und Schnellstart

Das JAMSSCS Hauptfenster
Die Installation unter MS-Windows erfolgt durch Ausführung der Installationsdatei "JAMSSCS_inst.exe". Diese Datei enthält alle notwendigen Dateien zur Ausführung. Zusätzlich ist ein Beispielsdatensatz enthalten, der zu einen ersten Test und als Vorlage für die Erstellung eigener Datensätze dienen soll. Die folgende Anleitung nutzt diesen Datensatz.

Der Start von JAMSSCS erfolgt durch Doppelklick auf "JAMSSCS.exe" und es erscheint das JAMSSCS Hauptfenster (JAMS-Launcher). Das Hauptfenster besitzt drei Tabulatoren (Hauptgruppe, Kostra-Niederschläge, Einzelereignis), die unterschiedliche Funktionalitäten bereitstellen. Für die Ausführung des Testdatensatzes muss lediglich das Arbeitsverzeichnis gesetzt werden. Hier muss der vollständige Pfad zum JAMSSCS Installationsverzeichnis eingetragen werden.

Mit dem [RUN] Button wird das Modell gestartet.
Das Laufzeitfenster von JAMSSCS

Es erscheint ein neues Fenster mit drei Reitern. Der erste Reiter zeigt die Ganglinie des Bemessungsabflusses in m³/s, der zweite das kumulierte Volumen in Millionen m³. In die Graphiken kann durch Linksklick und Ziehen eines Fensters hineingezoomt werden. Die ursprüngliche Darstellung kann durch Rechtsklick und ziehen der Maus nach links wiederhergestellt werden. Durch Rechtsklick in den Graphikbereich erscheint ein Kontextmenü, das eine gewisse Anpassung und die Speicherung als PNG Grafik erlaubt. Mit der Checkbox am rechten Rand kann die Ganglinie an oder abgeschaltet werden.

Der dritte Reiter (JAMSProgress) stellt allgemeine Angaben zum aktuellen Modelllauf in Textform dar. Sollte während der Ausführung ein Fehler oder ein Problem auftreten, wird unter Umständen eine Fehlermeldung in dieser Sicht angezeigt.

JAMSCS Eingangsdaten

Informationen, die für JAMSSCN bereitgestellt werden folgen immer einem strengen Format. Für Tabellen ist dies folgendermaßen definiert:

  • Zeilen, die mit einem # eingeleitet werden, sind Kommentarzeilen, die vom Programm nicht verarbeitet werden. Kommentarzeilen sind nur am Beginn der Tabelle erlaubt, wobei keine Begrenzung bzgl. ihrer Anzahl besteht.
  • Spaltentrenner ist immer der Tabulator.
  • Die Abfolge der Spalten muss immer der Abfolge in den Beispielstabellen folgen.
  • Die erste Zeile, die nicht von einem # eingeleitet wird, muss die Spaltenbeschriftung enthalten. Diese sollte immer genau den Beschriftungen der Tabellen X und Y entsprechen. Das Programm unterscheidet zwischen Groß- und Kleinschreibung.
  • Die folgenden Zeilen enthalten die eigentlichen Informationen (Tabulator getrennt)

JAMSSCN benötigt für den Betrieb Informationen über das Untersuchungsgebiet und zumindest die Angabe eines Bemessungsniederschlags. Zusätzlich kann eine KOSTRA-Niederschlagsdatei eingelesen werden, die Niederschlagsdauerstufen und Niederschlagshöhen für spezifische Bemessungniederschläge enthält. Die Datei kann im XML-Format aus der KOSTRA-DWD Software ausgelesen und direkt in JAMSSCS weiterverarbeitet werden.

Die benötigten Gebietsinformationen bestehen aus einer Beschreibung der im Gebiet vorhandenen hydrologisch homogenen Flächen (HRUs) in Tabellenform (HRU-Tabelle). Ausweisungskriterium für ihre Erstellung ist die Landnutzung und der Bodentyp. Die Berechnung der benötigten CN-Nummer erfolgt anhand einer Referenztabelle (CN-Tabelle). Für beide Tabellen enthält die Installation Beispiele, die angepasst, geändert oder ergänzt werden können. Neu erstellte Eingangstabellen für die Gebietsbeschreibung können im Hauptfenster angegeben werden.

CN-Tabelle

Die JAMSSCS CN-Tabelle enthält "Curve-Numbers" für verschiedene Landnutzungs-Boden-Kombinationen und findet sich im Installationsverzeichnis als „cnNumbers.par“.. Die Curve-Number beschreibt dabei den Anteil des Niederschlages der abflusswirksam wird. Sie kann als relativer Anteil interpretiert werden. Die tatsächliche Berechnung des Effektivniederschlages mithilfe der Curve-Number wird weiter unten beschrieben.

#CN-Numbers
LID Bodennutzung A B C D
1 Ödland (ohne nenneswerten Bewuchs) 77 86 91 94
2 Hackfrüchte, Wein 70 80 87 90
3 Wein (Terrassen) 64 73 79 82
4 Getreide, Futterpflanzen 64 76 84 88
5 Weide (normal) 49 69 79 84
6 Weide (kark) 68 79 86 89
7 Dauerwiese 30 58 71 78
8 Wald (stark aufgelockert) 45 66 77 83
9 Wald (mittel aufgelockert) 36 60 73 79
10 Wald (dicht) 25 55 70 77
11 undurchlässige bzw. versiegelte Flächen 100 100 100 100

Die Tabelle enthält nach dem Kommentar in der ersten Zeile, die Spaltenüberschriften, die exakt wie hier gezeigt formuliert sein müssen:

  • LID: Eine numerische Schlüsselnummer für einen Landbedeckungs- oder Landnutzungstyp, z.B. 4 für Getreide, Futterpflanzen
  • Bodennutzung: Eine Beschreibung in Textform des jeweiligen Landbedeckungs- Landnutzungstyps
  • A, B, C, D: SCS Bodentypen die weiter unten beschrieben werden

In den Zeilen folgen dann die Einträge für die einzelnen Landbedeckungskategorien in der Form LID, Beschreibung, Curve Number für Bodentyp A, B, C und D. Die Tabelle kann bei Bedarf beliebig erweitert werden, indem neue Datensätze eingefügt werden.

Die Bodentypen sind dabei folgendermaßen definiert:

  • A: Böden mit großem Versickerungsvermögen auch nach starker Vorbefeuchtung, z.B. tiefe Sand- und Kiesböden.
  • B: Böden mit mittlerem Versickerungsvermögen. Tiefe bis mäßig tiefe Böden mit mäßig feiner bis grober Textur, z.B. mitteltiefe Sandböden, Löß, (schwach) lehmiger Sand.
  • C: Böden mit geringem Versickerungsvermögen. Böden mit feiner bis mäßig feiner Textur oder mit wasserstauender Schicht, z.B. flache Sandböden, sandiger Lehm.
  • D: Böden mit sehr geringem Versickerungsvermögen. Tonböden, sehr flache Böden über nahezu undurchlässigem Material, Böden mit dauernd sehr hohem Grundwasserspiegel.